Die vielen Gesichter des Rechtsextremismus>>>20.09.07


Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung gegen Rechts-extremismus an der Gesamtschule Eiserfeld

 Wie „nah dran“ sind unsere Schüler und Jugendlichen an den über tausend Internetseiten, auf denen sich die ganze Bandbreite des deutschen Rechtsextremismus präsentiert? Einige Gesichter und Wortbeiträge der anwesenden Haupt- und Gesamtschüler, die jetzt an der Präventionsveranstaltung zum Rechtsextremismus in der Aula der Gesamtschule Eiserfeld teilnahmen,  ließen zumindest vermuten, dass das Phänomen Rechtsextremismus im Internet  offenbar kein unbekanntes ist.

      

 Die kann Schule, wie kann Jugendbildungsarbeit hier Aufklärung leisten? Über die vielen Gesichter des Rechtsextremismus heute zu informieren, war das Anliegen der Vertreter der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. Dabei wurde ganz klar formuliert, dass die Aufgabe politischer Erziehung sein muss, rechtsextremen Entwicklungen entgegenzuwirken. Carmen Teixeira, Leiterin des Veranstaltungsreferats, brachte es in ihrer Eröffnungsrede auf den Punkt: Rechtsextremismus findet nicht nur in den neuen Bundesländern statt, sondern versucht landesweit Jugendliche mit attraktiven Angeboten via Internet zu gewinnen. Hier muss Aufklärungsarbeit entgegengesetzt werden.

        

Dr. Thomas Pfeiffer, Referent beim Verfassungsschutz NRW, ging in seinem Vortrag dann sehr eindringlich darauf ein, wie die rechtsextreme Szene versucht Jugendliche zu gewinnen. Ein Plattencover der verbotenen Band Landser, Musik- und Textbeispiele dazu banden die anwesenden Jugendlichen schnell in eine lebhafte Diskussion ein. Pfeiffer legte die Codes der Band und die Hass erzeugenden Botschaften dahinter ebenso offen wie die von der Band vertretenen Feindbilder. Mittippende Füße im Publikum zu der angespielten rockigen  Musik zeigten, worin auch noch der Reiz bei diesen Produkten liegt.

      

 W. Scharper vom Jugendschutz. Net in Mainz untersuchte in seinem abschließenden Vortrag an Beispielen u.a. die Symbolsprache des Rechtsextremismus im Internet. Die Symbole wurden aufgeschlüsselt, einige als verboten eingestuft und, eingebettet in Internetseiten, noch einmal präsentiert. Es wurde klar, in welcher Form der Rechtsextremismus per Mausklick an die Jugendlichen herantreten kann.

Alle Vorträge und Diskussionen dieser Präventionsveranstaltung wollten den Jugendlichen eben diese vielen Gesichter des Rechtsextremismus aufzeigen und damit auch Denkprozesse in Gang setzen, um den unzähligen Reizen und Angeboten durch das Internet hier besser zu widerstehen.

 (j.dicker)