Abgewrackt und aufgemotzt:

Herz – Schmerz – Schrott

Ein Kunst – musikalischer Abend mit Schülern des 12. Jahrgangs>>>12.06.09


Das ist ungewöhnlich: Da kommt der VIP-Kurs, der vokal-instrumental praktische Kurs des 12. Jahrgangs, auf die Idee mit allerlei technischen Geräten Musik zu machen. Was ursprünglich als „Musik aus dem Baumarkt“ gedacht war,  entwickelte sich rasch zu einer projektübergreifenden Idee mit dem Thema „Herz-Schmerz-Schrott“, an der schließlich auch der Literaturkurs und ein Kunstkurs des 12. Jahrgangs teilnahmen.

    

Doch  nun zu all dem, was eigentlich „Schrott“ ist, jedoch hervorragend in  Musik und Kunst  verwandelt werden kann. Wer hätte gedacht, dass Autofelgen ganz hell klingen, wenn man mit Schlagstöcken auf ihnen spielt. Autotüren hingegen klingen viel dunkler und Kühlerven-tilatoren können einen surrenden Dauerton unterlegen. All diese Ideen setzten die Schüler des VIP-Kurses unter der Leitung ihres Lehrers Jochen Hoffmann in Musik um. Unterstützt wurden sie dabei von Herrn Neuser der Firma Utsch Recycling, die gerne bereit war, das ein oder andere Stück Schrott für die Bühnenpräsentation bereit zu stellen. So ergab alles Eine kleine Schrottmusik, bei der auch der Lada-Song und andere gesangliche Beiträge der Schüler begeisterten.

      

Schüler des 12er Kunstkurses unter der Leitung von Lutz Krämer hatten sich dem Thema des Präsentationsabends über „Junk Art“ genähert. Aus Abfällen und Schrottteilen waren Exponate entstanden, die in einer erlesenen Ausstellung in der Aula gezeigt wurden. Eltern und Schüler konnten sich so überzeugen, wie zum Beispiel aus zwei alten Schreibtisch-lampen ein Brautpaar wird. Oder – in Anlehnung an Picassos Stier aus Fahrradteilen – wie  „Kuh Milli“ aus rundem Blech und alten Plastikteilen zum Leben erweckt wurde. Bereichert wurde die Kunstausstellung durch fantasievolle Modelle der Schüler für den Eiersturz – die Neuauflage eines 2003 schon erfolgreich durchgeführten Wettbewerbs. Hierbei sollten rohe Eier in sowohl leichten als auch kunstvollen Hüllen einen Sturz vom Schuldach heil überstehen. Mit viel Spaß nahmen die Zuschauer an diesem Outdoor-Act teil. 

    

Abgerundet wurde der Abend durch ein Theaterstück des Literaturkurses unter der Leitung von Karin Frank mit dem Titel „Schlechte Zeiten – gute Zeiten“. Eine ideale Anspielung auf all den täglichen „Serienschrott“ im Fernsehen, bei dem es ja fast immer um den ganz normalen Beziehungswahnsinn geht. So auch in dem Stück der Schüler. Hier wurde flott die Lifestyle Gesellschaft parodiert und kritisiert. In einer Erzähl-dein-Leben-Show blieb keine Peinlichkeit erspart und Helena, die Schöne, um die sich die Handlung der vielen Kurz-szenen rankte, wurde kräftig auf der Suche nach dem idealen Partner unterstützt. Genial auch die Ansagen der Schüler vor den einzelnen Szenen – ein Feuerwerk an Impulsen und Kreativität, wie auch der gesamte Abend.

(j.dicker)