am 6. Oktober 2009
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man
kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und
nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem
Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen
nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt
Eine tolle Gemeinschaftsleistung!
Zwar war es nicht der Tag,
sondern der Abend, an dem die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c ihre
Eltern, Verwandten und Freunde eingeladen hatten, aber eine Feier mit vielen
schönsten Früchten aus den unterschiedlichsten Disziplinen wurde am 6. Oktober
in der Aula der GEE geboten. Ins rechte Licht gerückt wurden die tollen
Beiträge von Dennis, Semih und Julius. Dass man auch in der letzten Reihe jedes
Wort und jeden Ton verstand, dafür sorgten Fynn und Janick. Aber auch die
Bühnenhelfer, die Programmgestalter und Moderatoren haben ihre Aufgaben
professionell und engagiert durchgeführt. Was wäre schon ein Star auf der Bühne,
wenn er nicht diese vielen Helfer hätte, die aus dem kleinen Spatz einen
schillernden Pfau machen? Auf die gesamte Klasse kommt es an, auf Zusammenhalt
und gegenseitiges Helfen, auf regelmäßiges und diszipliniertes Üben – und wenn
das Ganze in den Pausen und OAs geschieht, dann: Chapeau, liebe
7 C!
Jumpstyle
Immer wieder tauchte im Programm der Begriff „Jumpstyle“
auf
- was würde das bloß sein? Vielleicht so etwas wie der
"Gummitwist" in den 60er Jahren, als ich zur Schule ging, oder eine Übung aus
der Akrobatik? Eigentlich war es ja zu erwarten: Diese Kunst kommt aus Chicago
und ist über die Niederlande zu uns eingewandert. Man kann den
Jumpstyle
sogar online lernen mit Videos. Inzwischen gibt es auch sehr viele Filme im
Internet.
Dass die Schülerinnen und Schüler aus der 7 C weit über das
Anfängerstadium hinausgekommen sind, zeigte sich allerdings schon bei der ersten
Gruppe. Beim „Group-Jump“ denken sich einige Tänzer eine Choreographie aus - und
ähnlich wie beim Casting für den besten Gesang gibt es auch regelrechte
„Jumpforces“ in der Szene. An diesem Abend standen in dieser Disziplin mehrere
hervorragende Gruppen auf der Bühne. Welchen der Freestyles die Gruppen gewählt
haben, konnte ich als alte „Gummitwisterin“ zwar nicht erkennen, aber vielleicht
gibt es ja eine Neuauflage - und dann werde ich mal bei den Proben reinschauen
und der Sache intensiver nachgehen, versprochen! Diese Art zu tanzen könnte
durchaus auch etwas sein für ältere und müdere Knochen, eine gesunde und
fröhliche Möglichkeit, sich fit zu halten!
Gesang
Zwar können alle in der 7c
gut singen, wie man sowohl bei der Eingangsdarbietung von „We will rock you“ als
auch beim gemeinsamen Schlusskanon hören konnte, aber im Vorlauf hatte die
Klasse die besten Sänger durch ein Casting ausfindig gemacht.
Chiara zeigte ihr Können am Flügel mit "My heart will go on" und "Wenn ein Stein ins Wasser fällt" und Jana zeigte sich nicht nur als gute Konzertantin im Duett auf der Titanic, sondern entführte mit ihrem Querflötensolo die Zuhörer in die Gassen und den Souk von Marrakesch. Das überraschendste Instrument brachte aber Semih zu Gehör und erhielt für seine Darbietung offenen Szenenapplaus. Er hat keine Mundorgel dabei, sondern erzeugt die Perkussion allein mit dem Mund. Dazu gehören große Konzentration und viel Übung. Vielleicht hören wir Semih ja irgendwann bei der Beatbox-Meisterschaft? Auch könnte ich mir vorstellen, dass vielleicht beim nächsten Klassenkonzert eine Gruppe ein Gedicht mit Semihs Begleitung als Rap vorträgt? Einen besseren Rhythm findet ihr sicher nicht!
Akrobatik auf ein und zwei Rädern
Außer den Tanzdarbietungen zeigten die Mädchen eine gelungene Show mit ihren Einrädern und die Jungen fegten mit ihren Cityrollern durch die Halle, als hätten diese einen Motor. Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher Großvater im Zuschauerraum dabei wehmütig an seinen ersten Roller mit Ballonbereifung dachte!
Rainer Maria Rilke,
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben
Besinnliches zum Herbst
Den Ausklang des Abends leitete eine besinnliche Betrachtung
einiger Herbstgedichte ein, die stilvoll mit musikalischer und visueller
Begleitung vorgetragen wurden. Hier merkte man vor allem beim Vortrag von Rilkes
Herbsttag, aber auch bei dem Herbstgedicht von Storm, dass die Schülerinnen und
Schüler bereits gute Bühnenpräsenz haben. Nach einem gemeinsam gesungenen Kanon
folgte als „Schmankerl“ für Eltern und Schüler ein Video von der Klassenfahrt.
Da diese Bilder nur für Insider gedacht waren, wird hier niemand geoutet, aber
man kann doch feststellen: Es war eine rundum lustige Klassenfahrt, bei der
bereits deutlich wurde, wie gut sich die Schülerinnen und Schüler der 7 C
verstehen. Es durfte viel gelacht werden! Toll, dass alle ihre Fotos
beigesteuert haben und dass eine Mitschülerin sich viele Stunden Zeit genommen
hat, daraus diesen lustigen Film zu entwickeln!
Nach einem gemeinsamen Abschlusslied und großem Beifall von einem begeisterten Publikum gab es im Foyer noch eine kleine kulinarische Dreingabe der Eltern, die den großen Einkochtopf mit Siedewürstchen befüllt hatten und dadurch die Klassenkasse für die nächste Fahrt in Schwung brachten. Ich bin schon gespannt auf die Vorstellung im kommenden Jahr. Es gibt doch eine, oder?
(mein)