Kampagne gegen Gewalt

 

Im Deutschunterricht in der Jahrgangsstufe 10 diskutierten wir über die Notwendigkeit von Zivilcourage im Alltag. Jonas stellt dieses Thema mit seinem Kommentar zur Diskussion. Es wäre schön, wenn ihr eigene Ideen, wie man Gewalt in Schulen verhindern kann, an unsere Redaktion weitergebt.


Eine Tendenz  in vielen Jugendgruppen und in den Schulen allgemein ist, dass sie Probleme immer weniger mit Worten in einem Gespräch lösen, sondern immer öfter zu den „Fäusten“ greifen und dass die Diskussionen „ausgeprügelt“ werden. Das ist die harte, aber tatsächliche Wahrheit, wie Jugendliche Konflikte lösen. Aber es ist  nicht das alleinige Problem. Denn wenn es auf Schulhöfen zu Schlägereien kommt, dann kommen oft viele Schüler hinzu, feuern die Kampfhähne an und bringen die Situation zum Kochen.

Tage vorher wird die Schlägerei angekündigt und das spricht sich somit sehr schnell herum, damit auch sehr viele Schüler „das Ereignis“ miterleben können. Aber immer öfter bleibt es nicht bei Kämpfen unter den Schülern in einer Schule, sondern es kämpfen zwei Schüler von zwei unterschiedlichen Schulen - und das kann dann auch schon mal größere Ausschreitungen geben. Auch diese Aktionen sind den Schülern meistens einige Tage vorher bekannt.

Das Problem liegt auf der einen Seite darin, dass die Schlägerei erst gar nicht stattfinden sollte und auf der anderen Seite ist es notwendig, dass auch die „schaulustigen“ Schüler ein anderes Verhalten annehmen.

Ich möchte in erster Linie erreichen, dass Schüler, anstatt die Ankündigung einer Schlägerei weiter zu verbreiten, zu einem Lehrer oder zu einer Lehrerin  gehen und den Ort, den Zeitpunkt und die Personen weitergeben, damit sich die Schule mit Polizeischutz darauf vorbereiten kann und damit es erst gar nicht zu einer Schlägerei kommt. Das ist auch deshalb wichtig, damit sich alle an der Schule sicher fühlen können und damit Eltern, die ihre Kinder an einer Schule anmelden, wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind. Schüler, die Schlägereien zulassen, schaden dem Image der gesamten Schule. Viele denken zum Beispiel nicht daran, dass ihnen bei der Bewerbung um eine Lehrstelle auch der „gute Ruf“ der Schule hilft, die sie besucht haben. Deshalb sollten sie sich auch in ihrem eigenen Interesse für diesen guten Ruf einsetzen.

Ich will aber auch die Schüler erreichen, um die es in erster Linie in dem Streit geht, die beiden „Kämpfer“.

Man muss ihnen klar machen, welche Folgen so eine „einfache Schlägerei“ hat und die auch im Ernstfall einsetzen, wie Sozialstunden, Schmerzensgeld und Verweis von der Schule. Nur so lernen meiner Meinung nach diese Schüler, die häufiger oder mehrmals in Schlägereien verwickelt sind.

Täter sind in dem Fall aber auch die schaulustigen Schüler, die nicht eingreifen, sondern die Täter anfeuern, die die Schlägerei nicht stoppen, sondern dafür werben und darüber erzählen. Sie könnte man mit Plakaten an den Schulen abschrecken. „Wer zuschaut, macht auch mit!“,  „Mitgehangen, mitgefangen!“ So könnten Sprüche lauten, die schaulustige Schüler abschrecken.

Schüler, die eine Schlägerei aufhalten und die sich für ein gutes und friedliches Klima an der Schule einsetzen, sollten eine positive Bemerkung auf dem Zeugnis bekommen. Es geht nicht nur um Strafe für die Täter und Mittäter, sondern Zivilcourage muss auch positiv wahrgenommen werden. Es geht dabei keineswegs darum, zu petzen, sondern dass man Schaden von der Gemeinschaft abwendet.

Die Forderung nach Bestrafungen für Schläger und Schaulustige  hört sich zwar etwas drastisch an, aber nur mit solchen Mitteln kann man eine Schlägerei vermeiden, denn mit „nur reden“ kommt man bei den Jugendlichen heute leider oft gar nicht mehr an.

 

 

Jonas S.