Besuch bei der Kinderuni in Siegen

22. Mai 2007


Drei Redakteurinnen und Redakteure haben bei der Auslosung für den Besuch der Kinderuni einen Platz erhalten. Auch Silas wäre gerne mitgekommen, aber er hat leider eine Niete gezogen. Wenn man ein wenig pfiffig ist, so hat man vielleicht doch noch eine Chance - und, ja, vielleicht muss man sich diese Chance auch noch verdienen. Wenn man also bereit ist zu arbeiten für die Sache, dann ... aber seht selbst, was Silas über seinen Ausflug zur Kinderuni berichtet.

 

geschafft - ohne großes Los

- aber dafür mit Arbeitseinsatz -

 darf ich zuhören

Das Thema der Vorlesung lautete: 

Ich sehe was, was du nicht siehst

Also, ich war auf dem Weg zur „Kinder-Uni“. Und es musste so kommen: Kaum war ich da, sollte ich schon helfen. Na ja, ich war im Team der Siegener Zeitung mitgekommen, um ein bisschen zu helfen. Das war sozusagen der "Preis", um in die Vorlesung zu kommen.

So, dann saß ich da also mit einem Stempel bewaffnet, um zu warten, bis die ersten Kinder kamen und einen Stempelaufdruck auf ihren Ausweis wollten. Wer nämlich an der Kinderuni teilnehmen wollte, der musste sich wie ein richtiger Student an der Uni Siegen "einschreiben" und erhielt einen Studentenausweis. Und für die Teilnahme an der Vorlesung gibt es einen Stempel.

      

Der Blaue Hörsaal ist der größte in der Uni -

er hat nahezu 400 Sitzplätze!

Als wir dann endlich hinein konnten (in den Blauen Hörsaal), war dort zuerst ein richtiges TOHUWABOHU. Papierflieger und zerknüllte Zettel flogen im hohen Bogen hin und her! Bis eine Mithelferin endlich für Ruhe sorgen konnte, lag im ganzen Saal alles voll mit Müll. Diese Mithelferin hatte aber außerdem noch einen Ausweis gefunden, dessen Besitzer gesucht und auch gefunden wurde. Danach gab es das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ (wie das Thema ja lautet).     

Auf einmal sollten wir aufpassen und oben auf die Tür schauen. Plötzlich kam ein Mann aus der Tür mit einem riesigen Zylinder (hoher Hut)! Es gab einen großen Aufstand, alle trommelten auf die Tische und das gab einen supertollen Applaus. In der Uni trommeln nämlich die Studenten auf die Tische, wenn sie etwas gut finden.

Dieser Mann, der jetzt dort vorne stand, ist ein Professor, der sich mit dem Sehen beschäftigt. Es ging auch direkt mit der so genannten Vorlesung los.

 

„Menschen sind Augentiere,

Hunde dagegen können besser riechen“.

 

Er hat gewettet, dass sein Zylinder genauso hoch wie breit ist. Und ... er hat die Wette gewonnen! Ob man es glaubt oder nicht, sein Zylinder war genauso hoch wie breit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Univ.- Prof. Dr. Berthold Stötzel

Abbildung 1

Danach hat er einen Strich auf eine Folie gemalt, die auf einem Projektor lag. Er hat einen zweiten Strich senkrecht nach oben gezogen und hat uns aufgefordert,  wir sollten „Stopp“ rufen, wenn wir meinen, der senkrechte Strich sei genauso lang wie der waagrechte.

Das Ergebnis sieht man ungefähr in Abbildung 1.  

Man denkt natürlich, der Strich nach oben wäre gleich lang - wie auf dem Bild. Aber... falsch, das ist nämlich nicht richtig! In Wirklichkeit sieht das ganz anders aus. Unser Gehirn  "sieht" das nur so.

In Wirklichkeit sieht das Ganze in etwa so aus wie in Abbildung 2!         

Es ist unglaublich, aber wahr:

 

WIR SEHEN MIT DEM GEHIRN,

NICHT MIT DEN AUGEN!

 

 

            Abbildung 2

Das Gehirn kombiniert Buchstaben zu Worten, die es kennt. Wenn irgendwo "Bdoen" steht, weiß das Gehirn, dass das "Boden" heißen könnte.

 

Wir sehen Dinge nicht, wie sie sind, sondern wie wir sie verstehen!

 

Es gibt keine bewegten Bilder Das Sehen von Bewegungen ist reine Illusion. Zum Beispiel ist auf einer Filmrolle kein Film, sondern ganz viele Bilder, die an einander gereiht und zusammengeschnitten sind.

 

Auf jeden Fall macht das Gehirn sich eigentlich alles passend -- oder doch nicht?!

Das Auge ist nur so eine Art Apparat, um alles aufzunehmen, worauf das Gehirn die Informationen dann umsetzt in Bilder.

 

Außerdem es gibt in der Welt keine Farben  - alles sind nur Illusionen und

optische Täuschungen!

 

Wenn du wissen willst, wo es im Moment überall Kinderunis gibt und welche Vorlesungen du hören kannst, dann klicke das Bild an!

 

Am Schluss haben alle lange auf die Tische getrommelt. Das hatte sich der Professor auch wirklich verdient!

Kinder, die etwas Spannendes erleben wollen, sollten sich im nächsten Semester unbedingt anmelden. Mir hat es gut gefallen.

 

            Text und Bildbearbeitung:   Silas - Für die Fotos herzlichen Dank an C. Irle-Utsch