Mit Plateauschuhen und Schlaghosen
 »Abbafever« in der Siegerlandhalle / Unterstufenchor der
Gesamtschule Eiserfeld sang mit
La
Siegen. Der weiße Nebel waberte über die Bühne, und »Abbafever«
entführte am Donnerstagabend das Publikum in die Welt der Plateauschuhe,
der Glitzeroutfits und Hotpants. 90 Minuten ließen sich die Fans der
Welthits der schwedischen Popgruppe ABBA noch einmal in die 70er Jahre
versetzen, als die Grand-Prix-Sieger ihren musikalischen Siegeszug
begannen und einen Hit nach dem anderen landeten. Von »Waterloo« über
»Chiquitita« und »Dancing Queen« ging die musikalische Reise in die
Vergangenheit, und das Publikum ließ sich mitreißen: von den
Lichtprojektionen, in die die Erfolge des Schweden-Quartetts eingebettet
wurden, von der Original-Musik und von Jasmin Vandell als Agnetha
Fältskog, Natalie Tineo als Frida Lyngstad (die neu in die Produktion
einstieg und in der Performance recht schwach war), von Tom Luca als
Björn Ulvaeus und Max Marcus Fritzsch als Benny Andersson. Dazu die
Tanz- und Show-Company Quest, deren Tanzstile vom klassischen Ballett
bis zu Hip-Hop und Breakdance reichten. Moderator Matthias Sievert
verband die Superhits mit Anekdoten aus dem Leben der legendären
Pop-Gruppe, die über 300 Millionen Tonträger verkaufte. Und
mitten in diesem ABBA-Spektakel der Unterstufenchor der Gesamtschule
Eiserfeld. Auf Anregung von Alina Emmerich hatten sich die Schülerinnen
und Schüler beworben und durften als »Chor« auf die Bühne bei dem Stück
»I Have A Dream«. Für die 20 Schülerinnen und Schüler war damit ein
Traum wahr geworden: einmal auf einer Bühne mit Profis stehen. Die Mühe
hat sich gelohnt, und Beifall gab es vom Publikum auch reichlich.
»Star Entertainment« präsentierte in der Siegerlandhalle die ABBA-Show,
die sicherlich etwas mehr Publikum verdient gehabt hätte. Denn
qualitativ hob sie sich von bisher gezeigten Cover-Shows der
Schweden-Gruppe durchaus positiv ab. Und die 90 Minuten zeigten, warum
ABBA bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Es sind die
zeitlosen Songs, die Erinnerungen, die viele Besucher mit der Zeit der
ABBA-Erfolge verbinden, und die Musik vermittelt einfach ein
Lebensgefühl. Am Donnerstagabend konnte das Publikum seinen Emotionen
freien Lauf lassen, ob bei der Kuschel-Ballade »Fernando« oder bei
»Money Money« und »Super Trouper«. Und als es zum guten Schluss »Thank
You For The Music« hieß, da war es fast so wie einst, bevor ABBA sich
trennten und die Ehen der vier Schweden auseinanderbrachen. Das Publikum
hatte einen Riesenspaß: an der Musik und an der Präsentation.
Abbafever
Zwischen hartem Rock und kitschiger Romantik
WP
Siegen,
28.12.2007, Von Helmut BLECHER

Selbst bei den legendärsten Popgruppen ist irgendwann der Lack ab. Der
permanente Erinnerung an die Hits von Abba, die von zahllosen Coverbands
wach gehalten wird, kommen allmählich die Zuschauer abhanden. ...
... So auch in Siegen, wo die Akteure der musikalischen Biografie
"Abbafever" in der nicht ausverkauften Siegerlandhalle die 70er Jahre
wieder auferstehen ließen.
Eingetaucht in Silberglanz und Glitter war die große Bühne, die Agnetha
und Frida, Björn und Benny, bzw. ihren Imitatoren eine Plattform für
ihre Performance mit Plateauschuhen. Schlaghosen und knappen Miniröcken
bot. Die Sängerinnen und Musiker der London Music Productions, die
Anfang 2007 erstmals die Siegener Abba-Fans zu Begeisterungsstürmen
hinrissen, hatten auch diesmal das Publikum fest im Griff.
Die mitnichten aus London, sondern aus Hamburg stammende Truppe, mochte
bei ihren Zwischenansagen allerdings nicht auf ihr Show-Englisch
verzichten, das sich in Plattitüden wie "Do you have fun?" erschöpfte.
Immerhin war ihr musikalisches Niveau höher als ihre Fremdsprachenkunst.
Insbesondere Nina Lorenz als Agnetha konnte stimmlich und optisch
überzeugen, während der Neuzugang Natalie Tineo sowohl tänzerisch als
auch gesangstechnisch mit eher bescheidenen Qualitäten aufwartete.
Die Abba-Fans scherten sich um solcherlei Qualitätsfragen wenig und
ließen sich stattdessen willig zum Mitklatschen, Mitsingen oder zu
La-Ola-Welle animieren. Während Animateur Olaf Schmidt die mit
Superlativen gespickte Abba-Geschichte erzählte, sangen und spielten
sich Agnetha und Frida, unterstützt von der Abbafever-Band (Tom Luca als
Björn und Max Marcus Fritzsch als Benny), durch alle Hits des
schwedischen Quartetts - von "Waterloo" über "Money, Money,Money" bis zu
"S.O.S" und "Fernando". Für Tanzeinlagen sorgte die Show-Company Quest,
die mit knappen Kostümen und flotter Choreografie Liedern wie "Gimme!
Gimme!" oder "Dancing Queen" Drive gaben.
Wie im Flug verging der knapp zweistündige Abba-Rausch. Zwischen hartem
Rock und kitschiger Romantik konnte das Publikum im Abba-Fieber
schwelgen, sich in eine Zeit zurückversetzen, in der das Lebensglück
noch in einer Discokugel passte.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt
des Unterstufenchors der Gesamtschule Eiserfeld.
Als 20 Jungs und Mädels mit kindlich reinen
Stimmen -gemeinsam mit Nina, Natalie und dem Publikum "I Have Dream"
trällerten, waren alle schier trunken vor Tränendrüsenseligkeit.
Abba-Fieber immer noch ansteckend
Siegen. (MD) Das Abbafieber grasiert auch 25 Jahre nach Auflösung
der schwedischen Popgruppe ungebrochen: Ihre Hits sind Kult und bei
Groß und Klein beliebt wie eh und jeh.
Die Kinder des Musikchores der Gesamtschule Eiserfeld durften am
Donnerstagabend in der Siegerlandhalle bei der musikalischen
Biografie "Abbafever" als "guter" Chor mitsingen. Gemeinsam mit den
Aktiven und den rund 800 Besuchern - die laut Moderator Matthias
Sievert - den "schlechten" Chor bildeten, sangen sie "I have a Dream".
Die Akteure der Abba-Show legten sich mächtig ins Zeug und luden
das Publikum in Plateauschuhen, Schlaghosen und Hotpants zum
Mitsingen und Mitklatschen ein. Die vier Abba's, dies sind Jasmin
Vandell - ihre Ähnlichkeit ihrer Stimme mit Agnetha war verblüffend
-, Tom Luca an der Gitarre als Björn, Max Marcus Fritzsch (Benny) am
Klavier und neu im Team sang Natalie Tineo den Part von Frida
Lyngstad.
Waren ihre Bewegungen auf der Bühne im Gegensatz zu Jasmin
Vandell doch etwas zurückhaltend und noch etwas unsicher, machte sie
diesen Eindruck durch eine herrlich klingende Stimme mehr als wett.
"Mamma mia", "Money, Money, Money", "Waterloo", "Dancing Queen", um
nur einige der Welterfolge zu nennen, animierten zum Mittanzen im
Discoschritt ein.
Doch bei den Meisten dürfte das Wiegen der Hüfte mittlerweile
Probleme bereiten; dies überließen sie den Mitgliedern der Tanz- und
Show-Company "Quest".
Mit fetzigen Arrangements unterstützten sie den Schlaghosen-Sound
der 70er Jahre eindrucksvoll. Mit visuellen Einblendungen der vier
ABBA-Originale und verschiedenen Liedtexten war es eine gelungene
Veranstaltung. "Thank You For The Music" war das einhellige Urteil
des Publikums.
Langanhaltender Beifall und geforderte Zugaben war der Dank an
die Aktiven. "Die Lautstärke hätte etwas gedrosselt sein dürfen",
meinte allerdings ein zufriedener Besucher auf dem Weg nach Hause.
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