Alle
Gremien der Gesamtschule Eiserfeld haben mit sehr deutlicher Mehrheit[1] den Antrag auf
Klassenneubildung im Jahrgang 9 nach der Kurszugehörigkeit der Schülerinnen und
Schüler beschlossen.
Die
Gesamtschule Eiserfeld befindet sich seit einigen Jahren schon auf dem Weg der
ständigen Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung[2]. Tendenziell bestätigen
unsere internen Evaluationen die Ergebnisse der TIMS- Studie und die Studie des
Max-Planc k-Instituts für Bildungsforschung zur Analyse der
Mathematikleistungen von Oberstufenschülern.
Vor
diesem Hintergrund scheint uns die vom Ministerium eröffnete Möglichkeit der
Klassenneubildung nach Kurszugehörigkeit einen Weg zu eröffnen, die notwendigen
Konsequenzen zu ziehen und den Anforderungen des Bildungsmarktes eher gerecht
zu werden.
Die
Schulkonferenz der Gesamtschule Eiserfeld beantragt daher gemäß ihres
Beschlusses vom 26.01.00 die Klassenneubildung nach Klasse 8 entsprechend des
im Folgenden beschriebenen Modells zum 1.8.2000.
Für
die Schulkonferenz
Schulleiter
Joachim
Pfeifer
Besseres Ausschöpfen der
Bildungspotenziale in der SI
Verbesserung des Inputs in die SII
Obwohl
in den neu gebildeten Klassen ein größeres Maß an Kernunterricht stattfindet,
sind folgende Bereiche weiterhin integrative Schwerpunkte
WPI und WPII
NW
in den jeweiligen klassenübergreifenden
gemischten Kursen
Religion
Optional: in Kunst/Musik/Sport
alle klassenübergreifende e- und
g-Kurse
Zur
Verhinderung von Restgruppen sind die Klassen über mindestens zwei Kurse
verzahnt, es können in allen Klassen potenziell höherwertige Abschlüsse
erreicht werden.
In
drei Klassen (A-C) können FOR und FORQ erreicht werden, in einer Klasse (D)
kann neben dem Hauptschulabschluss auch FOR erreicht werden.
Die
Zuordnungskriterien der Klassenneubildung haben sich aus sorgfältigen Zuordnungsanalysen
der jetzigen Jahrgänge 8 und 9 ergeben. Sie decken sich zudem mit der
Wahrnehmung der Kolleginnen und Kollegen über die Begabungsschwerpunkte unserer
Schülerklientel über die Jahre hinweg.
KlasseA[5]: Erweiterungskurs in den Fächern Deutsch und Englisch
KlasseB: offen für alle, die in den Klassen nicht zugeordnet werden
KlasseC: Erweiterungskurs im Fach Mathematik
KlasseD: Grundkurs in den Fächern Deutsch und Englisch
Es handelt sich hier zunächst um die
formalen Kriterien der Klassenzuordnung. Schnittmengenüberhänge (zu erwarten
für KlasseB) werden nach pädagogischen und Profilgesichtspunkten zugewiesen.
D-e und E-e sind Zuordnungsfächer und
werden im Klassenverband unterrichtet, Mathematik und Chemie sind gekoppelt mit
der Klasse B und können als e-Kurs oder als g-Kurs belegt sein.
Alle Abschlüsse sind möglich: FORQ (3
e-Kurse), FOR (2 e-Kurse), es können auch alle 4 e-Kurse belegt werden.
D-e und D-g und E-e und E-g werden mit
der Klasse C gekoppelt. M-e und M-g,
Ch-e und CH-g werden mit der Klasse A gekoppelt.
Alle Abschlüsse sind möglich: FORQ (3
e-Kurse), FOR (2 e-Kurse), es können auch alle 4 e-Kurse belegt werden.
M-e wird als Zuordnungsfach im
Klassenverband unterrichtet, D-e und D-g werden mit Klasse B gekoppelt, E-e und
E-g werden mit Klasse B gekoppelt. Ch-e und CH-g werden mit Klasse D gekoppelt
Alle Abschlüsse sind möglich:FORQ (3
e-Kurse), FOR (2 e-Kurse), es können auch alle 4 e-Kurse belegt werden.
D-g und E-g sind Zuordnungsfächer und
werden im Klassenverband unterrichtet, M-e und M-g werden innerhalb der Klasse
gebildet oder mit Klasse B gekoppelt, Ch-e und CH-g werden mit der Klasse C
gekoppelt.
Als Abschlüsse sind möglich: FOR (2
e-Kurse) und der Hauptschulabschluss
Stärkung des Outputs SI und damit
Anheben des Inputs in die SII durch stärkere Ausrichtung (z.B. der Klasse A auf
das Ziel Oberstufe oder der Klasse D auf das Ziel Berufsorientierung)
Stärkung des Klassenverbandes und
Verbesserung der pädagogischen Betreuung durch mehr Kernunterricht (Klasse A:+8
Std. Kernunterricht, Klasse C: +4 Std.
Kernunterricht, Klasse D: +8 Std. Kernunterricht)
Stärkung der bisher nicht-
differenzierten (auch der oberstufenrelevanten Fächer z.B. GL und BI) durch
tendenzielle Leistungshomogenisierung
Durch die Verbesserung der
organisatorischen Möglichkeiten (Verringerung der Systemkomplexität) [7] den Unterricht stärker auf die Ziele
auszurichten, die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die Schulzeit
anstreben.
Die
regelmäßig durchgeführten Evaluationen (M10, GL9/10, NW und die
Vergleichsarbeiten) werden auf die Neuorganisation der Jahrgangsstufen 9 und 10
angepaßt, um den Prozess der Klassenneubildung kritisch zu begleiten.
1.
Begründungszusammenhang
Siehe S.2
‚Hauptziele‘, S.4 ‚Erwartete Vorteile der Klassenneubildung‘.
Die
Gesamtschule Eiserfeld hat seit ihrem Bestehen alle an Gesamtschulen üblichen
Differenzierungs- und Fördermaßnahmen erfolgreich durchgeführt – jedoch
erwarten wir durch die Klassenneubildung eine weitere Optimierung.
Das geplante
Klassenneubildungsmodell vermeidet ausdrücklich Engführungen im Hinblick auf
die Abschlusserwartungen. Wie in S.3 dargestellt sind in jeder neu gebildeten
Klasse höherwertige Abschlüsse zu erreichen.
2.
Beteiligung
von Gremien
Es
wurden alle Gremien der Schule in einen umfassenden Entscheidungsprozess
einbezogen. Die Abstimmungsergebnisse ergaben große Mehrheiten für
Klassenneubildung (S.1 Fußnote). Es ist somit der erklärte Wille aller Gremien
der Schule die Klassenneubildung als vordringliches Schulentwicklungsprojekt
durchzuführen.
3.
Klassenbildungskriterien
Die
Klassenbildungskriterien des §19 Abs. 2 Satz1 AO SI und der VV zu §19 werden
eingehalten. Kriterien der Klassenneubildung und die erreichbaren Abschlüsse
werden auf S.2 und S.3 dargestellt.
4.
Curriculare
Qualität
Die
Einhaltung der Richtlinien und Lehrpläne bleibt auch bei einer
Klassenneubildung voll gewährleistet. Gemeinsame Grundlage sind schulinterne
Curricula, die bestehen bzw. im Rahmen der neuen Lehrpläne noch modifiziert
werden.
Damit
bleibt die volle Lehrplanbreite im Anforderungsbereich erhalten.
Die
qualifizierte Berufsvorbereitung geschieht auch weiterhin in allen Klassen auf
der Grundlage der seit Jahren angewandten schulinternen Vorgaben für
Betriebspraktika, der Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt, der Zusammenarbeit mit
lokalen Wirtschafts-unternehmen usw.
5.
Lehrerwochenstundenbedarf
Die
Bandbreiten zur Klassenbildung werden von der Klassenneubildung nicht berührt,
also korrekt eingehalten, ein erhöhter Wochenstundenverbrauch ist
ausgeschlossen. Die Stundentafel ist von der Klassenneubildung nicht berührt.
6.
Leistungsbewertung
Die
Vergleichbarkeit von Zeugnisnoten und Abschlüssen in den Klassen 9 und 10 wird
durch Vergleichsarbeiten und schulinternen Evaluationen gesichert.
7.
Evaluation
Siehe
S.4
[1] SK mit 22 Ja – und 2 Nein-
Stimmen, Schulpflegschaft einstimmig für den Antrag, LK mit 7 Gegenstimmen
[2] Externe Evaluation durch die Schulaufsicht
(Schulverwaltung NRW 9, Jahrgang Mai 98) und eine Vielzahl von regelmäßigen
schulinternen Evaluationen, jährliche TIMSS-Evaluation der Jahrgänge 7 und 8
und Vergleichsarbeiten
[3] Diese Kriterien wurden von
allen Gremien der Schule so gewünscht und beschlossen
[4] Natürlich wird über diese Kriterien hinaus auch weiterhin pädagogisch entschieden
[5] Die Bezeichnung der Klassen nach A,B,C,D ist hier für das Modell gewählt
[6] siehe Modell S 5
[7] Projekte, Praktika, Fahrten etc. sind besser zu organisieren