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Ginkgo biloba
Dankeschön
PAL-12
an die Keramiker aus Greven!
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In den Ferien sind sie angekommen, die letzten beiden Ginkgoblätter aus dem Norden,
auf die zwei Schülerinnen aus der 12 schon gespannt warten. In
Greven, in Westmecklenburg, steht in einem Park ein
alter Ginkgobaum, dessen Blätter zum Symbol für eine junge Schule
geworden sind, eine
Produktionsschule nach dänischem Vorbild. Dort
lernen und arbeiten junge Männer und Frauen zwischen 15 und 20
Jahren verschiedene Berufe kennen.
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In Westmecklenburg gibt es nur wenig Arbeit,
und manche Jugendliche haben
aufgrund ihrer lückenhaften Bildung schlechte Karten, einen Ausbildungsplatz zu
erhalten.
Die Schule wurde aufgebaut, damit die
Jugendlichen eine Chance auf eine gute Zukunft erhalten. Ein wenig erinnert diese Schule
an Schülerfirmen.
In sechs Werkstattbereichen
werden unterschiedliche Dinge hergestellt wie in einem ganz normalen
Betrieb und auch verkauft:
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Zur Produktionswerkstatt bitte das Bild anklicken!
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In der Keramikwerkstatt lernen
die Schüler den Umgang mit Ton, und zwar von Grund auf, wobei mit
wenig Kosten schöne Dinge entstehen. Da Ton auf der
Verarbeitung natürlichen Materials beruht, liegt es nahe, in die
Natur zu gehen, um Anregungen für die Gestaltung zu bekommen. So
entstanden auch die Blätter für unseren PAL-Kurs.
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Zwei junge Frauen aus der
Produktionswerkstatt haben den Arbeitsablauf für uns beschrieben:
Wie stelle ich ein GINKGOBLATT her?
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Ich nehme mir ein Stück Ton und rolle ihn aus, wie bei einen
Plätzchenteig. Dann
Ichhole ich mir ein Blatt vom Baum und mache mir
daraus eine Schablone (das Blatt nicht wegwerfen.) Man nehme sich
die hergestellte Schablone und lege sie auf den ausgerollten Ton.
Ich nehme mir eine Nadel und ziehe die Umrisse nach.
Dann schneide ich es mit einem Messer aus und lege es vor mir hin.
Man nehme sich wieder die Nadel und schaue sich das originale
GINKGOBLATT an und gucke, wie die Strukturen verlaufen. Jetzt kann
ich versuchen, ob ich auf dem Ton die Strukturen vom Blatt
wiedergeben kann (sie müssen ganz dünn und fein sein).
Ich lasse das Blatt jetzt ca. 2-3 Tage trocknen und
muss es dann verkratzen, also die scharfen Kanten brechen, sodass
ich mich nicht daran schneide.
Das Brennen: Das Blatt lege ich im Schrühbrand auf
900°C - so muss ich den Ofen einstellen. Das Blatt kann ich
jetzt brennen. Den Ofen abkühlen lassen. Jetzt kann ich das Blatt
aus dem Ofen herausnehmen und dann kann ich es glasieren.
Ich nehme mir die Glasur, die ich selbst
hergestellt habe, und einen Pinsel. Ich kann jetzt die Glasur
auf dem Blatt auftragen, aber man muss aufpassen, ich darf den
Rand vom Blatt nicht zu tief auftragen, weil es sonst im
nächsten Brand kleben bleiben könnte. Man muss das Blatt wieder
2-3 Tage trocknen lassen.
Jetzt kann ich es in den Glattbrand legen und auf
1165°C brennen. Dann lasse ich den Ofen wieder abkühlen, und
wenn er kalt ist, kann ich es herausnehmen und das erste GINKGOBLATT
ist fertig hergestellt.
Wie viele Arbeitsschritte, bis so ein Blatt fertig ist! Alle
Achtung!
Danach bekommt es noch einen Aufhänger, muss bruchfest verpackt
und verschickt werden, eine Rechnung ist zu schreiben und zu
verbuchen - eine Menge Arbeit für so ein kleines Blatt! |
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Der Ursprung des Ginkgo reicht circa 300 Millionen Jahre zurück in eine Zeit,
als es auf unserem Planeten weder
Vögel noch Saurier gab. Damals, im Perm, waren große Teile Europas vom
Urmeer überflutet.
Der Ginkgo überlebte seine Abkömmlinge, die Kontinentaldrift, die Entstehung der Gebirge, das Kommen
und Gehen von Reptilien und vieler anderer Lebewesen. Seine
Fähigkeit zum Überleben ist damit einzigartig.
Auch die Lebenszeit einzelner Exemplare ist
mit bis zu 4000 Jahre alten Bäumen in China phänomenal. |
Ginkgo (jap.): "Gin" (Silber)
+ "Kyo" (Pflaume) |
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Als anatomische Besonderheit (flächenhaft breite Blätter ohne
Mittelrippe, Blattnerven gabelig, verzweigt) wird der Ginkgo
zwischen Palmfarnen und Nadelbäumen eingeordnet. Alle drei Klassen gehören zu den Nacktsamern.
Es gibt männliche und weibliche Bäume und in manchen Fällen auch
beide Geschlechter in einem Baum vereint. Aufgrund der Eiszeit gab
es in Europa keine Ginkgos, bis im 18. Jahrhundert die Fürsten
exotische Pflanzen hoffähig machten. |
Aufgrund der Blattstruktur heißt
der Ginkgo auch Mädchenhaarbaum |
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Schon lange gilt der Ginkgo als Heilpflanze.
Er ist Bestandteil jedes dritten Medikamentes gegen Durchblutungsstörungen.
Die
Wirkung der Ginkgo-Präparate bei Altersdemenz wird erforscht.
Verbessert werden Lernvermögen und Leistung des Gedächtnisses.
Als nach der Atomexplosion in Hiroshima und
Nagasaki nichts mehr auf dem verbrannten Boden wuchs, brachte ein
Ginkgo, obwohl total verkohlt, im nächsten Frühjahr einen frischen
Spross hervor und ist heute wieder ein großer Baum.
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Dadurch wurde er zum Symbol der Hoffnung auf
eine bessere Zukunft. Außer für das
Überleben auch in schwierigen Zeiten ist der Ginkgo aber durch ein
Gedicht Goethes, den die Blätter zu einem Gedicht inspirierten, auch
zu einem Symbol für die Lieben geworden.
Er hat es im September 1815 verfasst. |
Ginkgo biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt ?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt ?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin ?
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A.: Das Blatt, das ich von euch
bekommen habe, liegt bei meinem Freund auf dem Schreibtisch. So habe
nicht nur ich, sondern auch er hat etwas davon. Wenn wir für die
Schule lernen müssen, gibt es uns Kraft zum Weiterlernen, sodass wir
nicht aufgeben. K.:
Ich bedanke mich für das schöne Ginkgo-Blatt und ich hoffe, es wird
mir viel Kraft für meinen Weg durchs Abitur bringen. Wenn dieser
Baum Hiroshima überlebt hat, dann kann er einem nur Kraft und
Hoffnung bringen. Genau dasselbe wünsche ich auch DIR für deinen
weiteren Weg. Egal, wie und wo, jeder kann etwas schaffen und etwas
aus seinem Leben machen |
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N.: Symbolisch gesehen scheint
dieser Baum ein wahrer Lebenskünstler zu sein. Er lässt sich von
nichts und niemandem unterkriegen. Ich hoffe, dass dieses Blatt mir
Kraft gibt. Ich wünsche, dass es mir hilft, die schwierigen Phasen
meines Lebens zu meistern und mich immer wieder an meine Ziele
erinnert. L.: Der
Baum, schon Millionen von Jahren alt, verkörpert Durchsetzungskraft
und Anpassungsfähigkeit, genauso wie ein Mensch im Laufe seines
Lebens diese Fähigkeiten unter Beweis stellen muss. Weil das Blatt
aus zwei Hälften besteht, die aussehen, als wären sie
zusammengewachsen, steht der Baum auch für Harmonie und Zweisamkeit.
Man wir an wesentliche Dinge im Leben erinnert, wenn man dieses
Blatt ansieht! |
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J.: Ich finde es sehr
beeindruckend, dass ihr jeden einzelnen Abschnitt von Hand gemacht
habt. Es hat bestimmt vie Zeit und Mühe gekoste, bis dieses Blatt
fertig gestellt war. Deshalb hat es für mich eine besondere
Bedeutung, und ich werde es als Glücksbringer nutzen. Ich hoffe, es
bringt auch dir viel Glück für die Zukunft! Ich möchte mich von
ganzem herzen bei euch bedanken und wünsche euch viel Spaß bei eurer
weiteren Arbeit! |
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A-L.: Ich bedanke mich bei euch für
das Ginkgo-Blatt . Für mich steht das Blatt für Hoffnung und
Zusammenhalt. Ich wünsche euch, dass auch ihr in der Zukunft
zusammenhalten werdet! |
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Meinhardt |
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