3.4 Berufswahl vorbereiten

Die Entscheidungen, die am Ende des Berufswahlprozesses fallen, können von den SchülerInnen zum Beispiel durch ein Testtraining oder durch simulierte Einstellungsgespräche vorbereitet und beeinflusst werden. Auch die eigene Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Ausbildungsweg muss in unserer Schule hilfreich begleitet werden.

Hilfe bei Bewerbungen

Die Bewerbung als wesentlicher Schritt der SchülerInnen in Richtung Berufsleben wird von der Schule unterstützt. Im Deutschunterricht wird mit Hilfe der „Mach’s richtig“-Materialien des Arbeitsamtes das Verfassen von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf eingeübt.

Vorbereitung auf Einstellungstests

In Einstellungstests werden die Grundanforderungen der ausbildenden Betriebe abgefragt. Gerade in den Grundkursen der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in den Naturwissenschaften, in Gesellschafts- und Wirtschaftslehre sollte die Vorbereitung auf die Praxis der Einstellungstests in die schulinternen Lehrpläne fest eingebunden werden.

Bewerbertraining

Das Bewerbertraining wird vom Arbeitsamt und von (Kunden suchenden!) Krankenkassen angeboten und teilweise schon von den SchülerInnen genutzt. Rollenspiele, in denen die Situation eines Bewerbungsgesprächs nachgestellt wird, können gut während einer Projektphase, möglichst außerhalb der Schule, eingesetzt werden.

Kontakt zu ehemaligen Schülern

Eine bisher nicht erschlossene Ressource bilden die Erfahrungen der ehemaligen SchülerInnen unserer Schule. Durch deren Einbeziehung in den Berufsorientierungsprozess könnten wertvolle Informationen übermittelt und Motivation erzeugt werden. Auch hier muss eine praktikable Organisationsform gefunden werden.

Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich Berufsorientierung als Teil des Schulprogramms entwickeln und durchführen lässt, werden im Wesentlichen durch Engagement und Fortbildung des Kollegiums einerseits und die zur Verfügung stehenden Organisationsformen andererseits definiert:

Aus- und Fortbildung des Kollegiums

Bisher werden die KlassenlehrerInnen der Abschlussklassen auf Konferenzen über die Berufsorientierung in den Jahrgängen 8 bis 10 informiert. Ein Studientag mit dem Thema „Was die Wirtschaft von der Schule erwartet“ hat die breite Beschäftigung mit dem Thema angestoßen.

Zur Optimierung der Berufsorientierung an unserer Schule besuchen KollegInnen derzeit verschiedene Fortbildungsmaßnahmen. Es soll sich ein Team bilden, das den Themenbereich Berufsorientierung neu strukturiert und die Durchführung der verschiedenen Maßnahmen sicherstellt. Dazu kann auch schulinterne Lehrerfortbildung (z. B. an Studientagen) beitragen. Das Kollegium ist ständig um Aktualisierung und Erweiterung seines Kenntnisstandes zur Berufsorientierung bemüht. Dies wird deutlich durch die Teilnahme mehrerer KollegInnen an den Infoveranstaltungen der Berufskollegs, an den Veranstaltungen des Arbeitskreises „Schule – Wirtschaft“ und durch die Mitarbeit im Beirat „Schule und Beruf“.

Organisationsformen

Die Organisation der Berufswahlvorbereitung an unserer Schule könnte noch optimiert werden: Ein kontinuierlicher Soll/Ist-Abgleich ist, wie bezüglich der Abschlüsse, auch für das Berufsorientierungs- und Berufswahlverhalten der SchülerInnen notwendig.

Die Ausrichtung der WPII-Angebote auf Schullaufbahn und Schulabschlüsse hat die Einführung des Fachs „Berufswahlvorbereitung“ mit sich gebracht. Hier werden fast alle bisher genannten Formen und Aktionen der Berufsorientierung eingesetzt.

Klassenneubildung ab Jahrgang 9 (Streaming)

Die Neubildung der Klassen ab Jahrgang 9 soll für die Verbesserung der Berufsorientierung genutzt werden. Homogenere Klassen ermöglichen es, diese wichtige Säule des Schulprogramms stärker im Klassenunterricht zu verankern. Andererseits wird es möglich sein, zwischen den Klassen genauer zu differenzieren.

Berufswahlfahrplan (geplant)

Mit Einführung des Streamings in den Jahrgängen 9 und 10 muss auch der eingangs erwähnte Prozess der Entwicklung einer festen Struktur zur Berufsorientierung vorangetrieben werden. Dieser soll zunächst in einem „Berufswahlfahrplan“ für die Jahrgänge 8 bis 10 und später in einem umfassenden Konzept zur Berufsorientierung für die Jahrgänge 5 bis 10 dargestellt werden. Bis zum Abschluss dieser Arbeit wird ein Zeitraum von mindestens zwei bis drei Schuljahren zu veranschlagen sein.