Chronik der Schulpartnerschaft

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Seit vier Jahren kooperiert die Gesamtschule Eiserfeld mit Firmen aus dem Siegerland. Jetzt wurde am 4. Oktober 2009 durch den Vertrag mit dem Kreisverband Siegen-Wittgenstein-Olpe der AWO eine Kooperation erweitert und vertraglich besiegelt, die bereits seit 1995 einen ganz besonderen Stellenwert in unserer Schule hat.

Damals fragte der ehemalige Leiter der Hans-Reinhardt-Schule, Herr Dolski, bei unserer Schule an, ob wir uns eine Patenschaft mit einer Klasse vorstellen könnten, wie sie auch mit anderen Schulen aus Siegen gepflegt wurde. Daraus entwickelte sich ein erstes Konzept für den Leistungskurs Pädagogik. Schon bald wurde eine gemeinsame Jonglage-AG initiiert und selbstverständlich nahmen die Schüler der Hans-Reinhardt-Schule auch an unseren Projektwochen teil.

Das Land NRW sicherte am Anfang durch das Initiativprogramm "Gestaltung des Schullebens und Öffnung von Schule" (GÖS) die Fahrten der Schüler vom Rosterberg zu unserer Schule. Das Projekt war dem Bereich "Gemeinwesen und soziale Verantwortung" zugeordnet. Sehr bald wurde deutlich, dass dieses Projekt die Schüler beider Schulen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung besonders förderte. Deshalb gelang es auch, die durch GÖS angestrebte Nachhaltigkeit dauerhaft zu erhalten und zu vertiefen. Die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten der beiden Schulen sind im neuen Kooperationsvertrag dokumentiert und sollen weiter ergänzt und vertieft werden.

Einen besonderen Schwerpunkt hat die Zusammenarbeit unserer Schulen nochmals seit einem Jahr gefunden, nämlich durch die regelmäßigen Besuche unserer Achtklässler im Wahlpflichtfach Gemeinnützig Handeln. Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler nehmen dabei ein ganzes Jahr lang einmal in der Woche nachmittags am Unterricht der behinderten Schüler unterstützend teil. Zu Beginn sind sie oft noch unsicher, manche haben Berührungsängste, aber schon bald gehen sie mit großer Freude in die Hans-Reinhardt-Schule.

Genauso freudig werden sie auch dort begrüßt. So war es klar, dass der Vertrag mit der AWO auch dort, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, die im vergangenen Jahr an dem Projekt beteiligt waren, und mit den Schülerinnen und Schülern der neuen Gruppe, die "ihre" neuen Klassen kennen lernen wollten, abgeschlossen wurde.

Bereits bei der Konzeption des Vertrages wurde deutlich, dass es weitere Felder der Zusammenarbeit bereits seit Jahren in Ansätzen gibt, seien es die Praktikanten in Kindergärten und Altenheimen, die Zivildienstleistenden oder FSJler und Praktikanten, die in der Hans-Reinhardt-Schule, in der Sonnenhangschule und in den Eiserfelder Werkstätten gearbeitet haben oder in der Verwaltung eine Lehrstelle gefunden haben. Die Kooperation nützt beiden Seiten in gleicher Weise:

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Die Kooperation zwischen der AWO und der Gesamtschule Eiserfeld wurde mit den Unterschriften unter der Vereinbarung perfekt gemacht. Darüber freuen sich neben (v.l.) Thomas Dilling, Joachim Pfeifer, Hans-Georg Fey und Peter Eberlein (AWO) auch die Schüler beider Schulen.

Für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Eiserfeld bietet sich die Chance, sich in der gemeinnützigen Arbeit zu bewähren und sich und seine Fähigkeiten und Interessen besser einschätzen zu können bei der beruflichen Orientierung. Wer weiß, was ihm wichtig ist und welchen Beruf er erlernen möchte, kümmert sich auch engagiert und mit Erfolg um seine schulischen Leistungen. In einer Zeit der persönlichen Unsicherheit und zugleich der kaum mehr zu übersehenden Vielfalt der beruflichen Anforderungen geben solche konkreten praktischen Erfahrungen Halt und Orientierung und erleichtern allen die gemeinsame Arbeit.

Für die AWO als Dienstleistungsbetrieb wird es in Zukunft immer wichtiger werden, tüchtige und engagierte junge Menschen zu finden, die sich bewusst und mit Freude für die Arbeit in einem der vielen Berufsfelder entscheiden. Das Personal in den verschiedenen Einrichtungen hat erkannt und tut gut daran, solche jungen Menschen für die Mitarbeit zu motivieren. Vor allem aber tragen die Schüler und Kinder selbst dazu bei. Wenn man sieht, wie in den Gesichtern die Sonne aufgeht, wenn unsere Schüler sich begegnen, dann weiß man, dass wir auf gutem Weg sind in eine gemeinsame Zukunft.
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