Projekttag “Cybermobbing” im 6. Jahrgang der GEE

(1.7.2014 judi/lütz).“Ohne Smartphone geht gar nicht”, so äußerte sich dieser Tage Isabell, Schülerin der Gesamtschule Eiserfeld, die damit treffend umschrieb, was man allseits in der Schule beobachten kann: Nahezu jeder Schüler besitzt ein internetfähiges Handy, tummelt sich im Klassenchat, in Netzwerken oder benachrichtigt mal eben „seine Gruppe“ in Whats App. Neben all diesen Reizen, die die neuen Medien mit sich bringen, lauern hier natürlich auch handfeste Gefahren. Da liegt es nahe, in der Schule deutliche Zeichen gegen Mobbing, Cybermobbing und mediale Gewalt zu setzen. Einen wertvollen Beitrag dazu leistete jetzt das dreitägige Schulprojekt „Cybermobbing“ im 6.Jahrgang der Gesamtschule Eiserfeld.

Am Beginn des Projektes stand eine Informationsveranstaltung für die Eltern der Klassen 5 bis 7. Mit „Schau hin, was dein Kind mit Medien macht!“ vermittelte Volker vom Hagen, Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, eindringlich den Eltern, welchen gewaltigen Dimensionen ihre Kinder im Netz ausgesetzt sind. Er ermutigte sie, sich gemeinsam mit den Kindern speziell Profilseiten in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Whats App, Twitter, Instagram u.a. anzuschauen. Hier lauern für die Kinder oft die größten Risiken wie Datenmissbrauch und Persönlichkeitsverletzung.

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Mit r@usgemobbt.de – einer theaterpädagogischen Produktion von comic on! aus Köln – ging es am zweiten Projekttag dann ans Eingemachte. „Voll unter die Haut“ ging den Sechst- klässlern das Theaterstück um Nik, einen neuen Schüler, der von Lizzy drangsaliert, er-presst und bedroht wird. Nur Natalie ist für Nik da und wird zur Zielscheibe von Cyber-mobbing, da Lizzy den verzweifelten Nik mit einem folgenschweren Deal unter Druck setzt: „Ich lasse dich in Ruhe, wenn du das Bild von Natalie auf der Toilette ins Netz stellst!“

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Erschreckend ist, dass viele Schüler solche und ähnliche Mobbingsituationen kennen und in den meisten Fällen nicht wissen, wie sie diese lösen können. Das jedenfalls zeigte eine Diskussion im Anschluss an das Stück. Hier warben die Theaterpädagogen auf eindringliche Weise für Zivilcourage und ermutigten die Schüler zum Stopp-Sagen – immerhin geht es ja darum, Mobbing erst gar nicht entstehen zu lassen.

Der dritte und letzte Projekttag schließlich knüpfte genau hier an. Mit einem Parcours rund ums Wohlfühlen in der Schule startete dieser abwechslungsreiche Tag. Sicheres Verhalten im Internet wurde ebenso thematisiert wie die rechtlichen Konsequenzen bei Fehlverhalten, beides sehr gut veranschaulicht durch Herrn vom Hagen und Frau Bald.

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An einer Station des Katholischen Jugendwerk Förderband wurde der Frage nachgegangen, wo Mobbing bzw. Cybermobbing eigentlich beginnt.

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Wichtige Erkenntnisse für die Schüler waren hierbei sicherlich, dass einem das Zuschauen allein schon zum Mittäter macht und dass der Spaß für die einen eine Grenzüberschreitung für andere bedeuten kann.

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Mit der Übergabe eines Zertifikats an jeden einzelnen Schüler, ausgerichtet auf Zivilcourage und den Einsatz für eine positive Gemeinschaft, endete das Projekt „Cybermobbing“.

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Mit gegenseitiger Achtsamkeit und Anerkennung läuten wir nun die letzten Schulwochen vor den Sommerferien ein. Die Ergebnisse aus dem Parcours sind bereist ausgewertet und ein paar Anregungen und Wünsche von Schülerseite werden aktuell in die Tat umgesetzt und sollen zum Wohlfühlen in Schule beitragen.

An dieser Stelle gilt unser Dank auch diversen Sponsoren, der AOK NordWest Regionaldirektion Siegen, dem Jugendschutz der Stadt Siegen, dem MUKU Festkomitee der Gesamtschule Eiserfeld, mit deren Teilfinanzierungen wir das Jugendtheater comic on! erneut an unsere Schule holen konnten.

Ebenso haben Frau Benner und Frau Dickmann vom Katholischen Jugendwerk Förderband, Frau Bald und Herr vom Hagen von der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein und unser engagiertes Streitschlichterteam 2013-2014 maßgeblich zum Gelingen des Projektes beigetragen.

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