Crash-Kurs NRW – Realität hart erfahren

… die emotionalen Geschichten.
… wie die Betroffenen erzählt haben.
… dass Leute aus ihren eigenen Erfahrungen berichtet haben, die auch wirklich hautnah dabei waren.
[2023-01-21 FUNK] So haben Teilnehmer:innen des Crash-Kurses NRW, einer besonderen Veranstaltung der Polizei im Rahmen der Verkehrserziehung, beispielhaft auf die Frage geantwortet, was sie besonders beeindruckt hat.

Realität erfahren. Echt hart. So lautete das Motto – keine Schockbilder, keine erhobenen Finger, sondern extrem authentische Berichte aus verschiedenen Perspektiven zu Unfällen, die sich in den letzten Jahren in unserer Region ereignet haben. Allein die große Anzahl von ca. 20 Polizisten und Polizistinnen, Feuerwehrleuten, Seelsorgern und Psychologinnen der Schulberatung, die die Oberstufe für das Thema sensibilisieren wollten, weist auf die Bedeutung hin.

Da war zum einen die Polizistin, die einen tödlichen Motorradunfall in der sogenannten „Applauskurve“ geschildert hat – und in eindringlichen Worten nicht nur ihre eigenen Gefühle, sondern insbesondere das Leid des unverschuldet beteiligten LKW-Fahrers deutlich gemacht hat. Da war der freiwillige Feuerwehrmann, der ein junges Paar aus ihrem völlig zerstörten Auto, das sich um einen Baum gewickelt hat, befreien musste – beide verstorben. Dann der Notfallseelsorger, der Eltern die Nachricht überbringen musste, dass ihre Tochter tödlich verunfallt ist. Und zuletzt ein Unfallfahrer, der sich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit auf der Autobahn mehrfach überschlagen hat und mehrere Jahre mit der Genesung verbracht hat – und heute weiß, wie unsinnig seine Fahrweise war.

Umrahmt waren die Berichte von einer Moderation, die zeigen sollte, dass es nicht um Schuld geht, sondern um Verantwortung, und zwar betrifft das nicht nur Fahranfänger:innen, sondern jeden Verkehrsteilnehmer und jede Verkehrsteilnehmerin, egal welchen Alters. Zu Verantwortung gehört Mut – sage ich dem Fahrer, dass er nicht fahren soll, weil er etwas getrunken hat? Steige ich dann nicht ein? Schreite ich ein, wenn viel zu schnell gefahren wird? Sage ich: Leg doch das Handy bei der Fahrt weg? Halte ich mich selbst daran? Denn: Mache ich Fehler (und daraus resultieren Unfälle), sind in allen Fällen auch andere betroffen, seien es Unfallbeteiligte, Eltern, Freunde oder auch die Rettungskräfte.

Eine weitere Bemerkung aus der anschließenden Reflexion mit den Schülerinnen und Schülern lautete: „Mir hat besonders gut gefallen, dass sie das so klar gemacht haben“. Dem können wir uns als Schule nur anschließen in der Hoffnung, dass wir alle als Verkehrsteilnehmer:innen mutig genug sind, unserer Verantwortung gerecht zu werden.