Naturwissenschaftliche Exkursion nach Gießen

[25.01.2013  F. Kraft] Mit Besuchen in Liebig-Museum und Mathematikum verbrachten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 einen interessanten und lehrreichen Tag in Gießen. Einblicke in die Geschichte der Chemie und die Erkundung mathematischer Exponate standen im Fokus dieser naturwissenschaftlichen Exkursion.

Eine Leuchte aus rotem Phosphor.

Wie schon im Vorjahr begann der Tag mit einem Experimentalvortrag im Liebig-Museum, dem vielleicht berühmtesten Chemie-Museum der Welt. Experimentator Eberhard Theophel erzählte über Leben und Wirken Justus von Liebigs, der zu den bedeutendsten Chemikern seiner Zeit gehörte und maßgeblich zur Entwicklung der Naturwissenschaft Chemie in Deutschland beitrug. Wer hätte gedacht, dass Liebig unter anderem den Silberspiegel, Sicherheitszündhölzer oder die ersten effektiven Mineraldünger entwickelte? Seine wohl bedeutendsten Entwicklung aber war der so genannte Fünf-Kugel-Apparat: Mit einer ausgeklügelten Apparatur wurde es möglich, in kurzer Zeit die Zusammensetzung unbekannter organischer Substanzen zu ermitteln – der Durchbruch für die Organische Chemie.

Blick in den historischen Hörsaal des Liebig-Museums.

Im original erhaltenen Hörsaal des Liebigschen Institutes begeisterten vor allem die zahlreichen Experimente. So „zauberte“ Eberhard Theophel bunte Flammen, verwandelte Cola in Tinte oder zündete eine explosive Mischung aus Sauerstoff und Schwefelkohlenstoff – der anschließende Knall hatte es in sich! Erstaunt waren alle auch darüber, welche Leuchtkraft eine „Lampe“ aus brennendem rotem Phosphor entwickeln kann.

Nach dem Experimentalvortrag wurden die Räumlichkeiten im Museum besichtigt, darunter einige Laborräume und das Büro Liebigs. Zahlreiche original erhaltene Ausstellungsstücke geben umfassende Einblicke in die naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen des 19. Jahrhunderts.

„Geldwäsche“ und -verbrennung im Liebig-Museum.

Im Anschluss an den Besuch im Liebig-Museum erkundete ein Teil der Gruppe das benachbarte Mathematikum. Nach einer kurzen Einführung widmeten sich die Teilnehmer den beiden Schwerpunktthemen „Funktion“ und „Daten/Zufall“, die sie anhand der zahlreichen Exponate bearbeiteten.

Eberhard Theophel stellt das alte Laboratorium Liebigs vor.