Besuch der Eiserfelder Werkstätten

Herstellung von Kabelbäumen, eine komplizierte Arbeit, die Fingerfertigkeit und viel Geduld erfordert.15 Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs haben in diesem Schuljahr im Fach „Gemeinnützig Handeln“ ihre praktische Arbeit in der Hans-Reinhardt-Schule abgeleistet. In den letzten Wochen haben sie außerdem recherchiert, welche Berufe es gibt, in denen man behinderte Menschen unterstützen kann.

Um einen vertieften Einblick in die Praxis zu bekommen, besuchten Schülerinnen und Schüler der Gruppe die Eiserfelder Werkstätten, wo sie durch deren Leiter, Herrn Droste, eine fundierte Information über die Einrichtungen der Arbeiterwohl-fahrt im Siegerland erhielten. Von etwa 1000 Menschen im Siegerland werden 189 in Eiserfeld darin unterstützt, am Arbeitsleben teilzunehmen.

Das große Wandbild in der Kantine ist älter als die Besucher und wirkt trotzdem wie neu. Es muss zurückgelassen werden, wenn die Werkstatt in den Neubau am Heidenberg umziehen wird, auf den alle schon seit Jahren gewartet haben.„Ich fand es spannend zu sehen, wie es nach der Schulzeit für die Schüler der Hans-Reinhardt-Schule weitergeht. Viele von ihnen sind sehr geschickt und haben große Handfertigkeit. Sie haben ihre Aufgaben richtig gut drauf!“ (Chris)

Überrascht waren die Achtklässler über die Vielseitigkeit der Arbeiten, die in den Werkstätten geleistet werden, dazu gehören u.a. Kunststoffbearbeitung, Montage von Teilegruppen, Verpackungsarbeiten, Folien-Einschweißarbeiten, Elektromontage, Metallbearbeitung, Kabelkonfektionierung, Textilbearbeitung, Gartenbau und Landschaftspflege. Einige Beschäftigte arbeiten auch außerhalb der Werkstätten, wie z.B. auch unser Hausmeisterhelfer. Alle Arbeiten müssen präzise durch die technischen Leiter vorbereitet werden, damit keine Unfälle geschehen, z.B. dass man sich am Folienschweißgerät nicht verbrennt, vor allem aber, damit alle Produkte fehlerfrei die Werkstätten verlassen, seien es nun Kabelbäume, elektronische Bauteile oder Packungen mit genauer Anzahl von Kleinteilen.

Im Eingangsbereich der Werkstätten befindet sich die Gruppe der neuen Beschäftigten.Es gibt viele verschiedene Berufe, die in der Werkstatt gebraucht werden, auch technische Berufe mit Zusatzqualifikation, für die man direkt bei der AWO geschult wird. Vor allem werden in Zukunft mehr Helfer im Freiwilligen Sozialen Jahr gesucht, weil es ab Sommer keinen Zivildienst mehr gibt.

Wie in einer Lehrwerkstatt werden sie zunächst besonders angeleitet, jeder nach seinem individuellen Förderplan. Inzwischen gibt es neben Praktika modulare Ausbildungsrahmenpläne Bildungspläne und Bildungsab-schlüsse als Metallwerker oder Holzwerker, die vor der IHK abgelegt werden.

Nun müssten die Beschäftigten nur noch adäquat für ihre Arbeit bezahlt werden. Neben einer Grundrente bekommen sie nämlich nur einen geringen Lohn, so dass immer ein Gefühl des Almosenempfängers bleibt, auch wenn Vollzeitarbeit geleistet wird. In anderen europäischen Ländern zahlt man dagegen einen subventionierten Stundenlohn, was sicher zufriedenstellender ist.

In den kommenden Wochen wird unsere Gruppe noch am Ritterfest der Hans-Reinhardt-Schule teilnehmen, bei der Abnahme des Fahrradführerscheins helfen und die DRK-Kinderklinik besuchen, um dort mehr über die Entstehung und medizinische Versorgung von Behinderungen zu erfahren. (mein)