Vom Lernen zum Lehren.

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[5.12.14, daut] Mit einer schon fast rekordverdächtigen Anzahl von 30 neuen Nachhilfecoaches konnten wir am 6. und 7.11.2014 in das diesjährige Ausbildungsseminar von „Schüler helfen Schülern“ starten. Das ist in mehrfacher Hinsicht erfreulich: So können wir zum einen die Lücken schließen, die durch Stundenpläne und schulische Belastung entstanden sind (einige Coaches der „ersten Stunde“ machen im Frühjahr ihr Abitur!) und unserem Grundsatz treu bleiben, dass kein Nachhilfeschüler abgelehnt wird. Zum anderen zeigt es auch, dass das Projekt sich zunehmender Beliebtheit erfreut.

An altbewährtem Ort in der CVJM-Jugendbildungsstätte in Wilgersdorf wurde die Ausbildung in diesem Jahr komplett in Eigenregie durchgeführt. Neben F. Meinhardt, die seit Anfang des Schuljahres als pädagogische Leitung mit im Boot ist, den Fachseminarleiter/innen (C. Wurm und F. Kraft, neu: F. Meinhardt ) und B. Weißbrodt als Moderator des Sportprogramms wurde das Team durch „alte“ Coaches verstärkt, die sich neben ihrer Nachhilfe- bzw. Organisationstätigkeit in die Durchführung und Moderation des Rhetorikseminars und des Lernsituationstrainings eingearbeitet hatten. „ Schüler helfen Schülern, Schülern zu helfen“, wie es ein Teilnehmer treffend formulierte.

Bestens ausgestattet mit Arbeitsmaterialien (ein herzliches Dankeschön an die Volksbank Siegerland für die Kugelschreiber) ging es nach einer kurzen Einführung direkt los mit Fachseminaren und Lernsituations-training. Während die einen übten, wie man eine Nachhilfestunde im jeweiligen Fach sinnvoll aufbaut und Arbeitsblätter im wahrsten Sinne des Wortes „bastelt“,

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konnten die anderen unter der fachkundigen Anleitung von Julian Puchelt und Lukas Schweitzer Nachhilfe ganz konkret im Rollenspiel ausprobieren: Was tue ich, wenn mein Nachhilfekind nicht mit mir spricht, ständig mit dem Handy spielt oder schon wieder eine „5“ geschrieben hat und total frustriert ist? Mit Hilfe des Videomitschnitts wurden diese Situationen analysiert und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

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Das zweite Schüler-Moderatoren-Team war für das Rhetorik-Seminar verantwortlich: imageWie schon im letzten Jahr vermittelten die beiden „L“s (Leonie Drunck und Louisa Rinsdorf) auf eine lehrreiche, aber auch sehr unterhaltsame Art und Weise, worauf es bei der Kommunikation mit dem Nachhilfeschüler ankommt: Richtiges Tempo, deutliche Aussprache und Einsatz von Körpersprache. Wo sonst lernt man, wie man sich mit einer Stehlampe unterhält? Smiley

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Spiel und Spaß durften natürlich auch nicht fehlen, besonders nach einem langen Schultag und anstrengen-den Seminaren. Unter der Regie von B. Weißbrodt mussten in der Sporthalle verschiedene Aufgaben bewältigt werden, die man nur als Gruppe lösen konnte.

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Neben allem Spaß haben wir gelernt, uns aufeinander zu verlassen und als Gruppe zu funktionieren – im Nachhilfealltag eine wichtige Rückendeckung.

Vieles lernt sich leichter, wenn man es spielen kann – und so hatte F. Meinhardt Lernspiele mitgebracht, die man auf eventuelle Nachhilfesituationen übertragen konnte: Kleine Dosen mit Aufgaben, Kartenspiele, Tangram, Dominos und vieles mehr luden zum Ausprobieren ein.

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Nach Infos zu „Schülern helfen Schülern“ an der GEE (von M. Dauth) und deutschlandweit (von unserem Gastredner Rolf Daldrup, dem „Vater“ von „Schüler helfen Schülern“ im Siegerland) ging es spielerisch weiter: Unsere Moderatoren Julian und Lukas (richtig: die vom Lernsituationstraining) hatten eine Game Show mit unterhaltsamen, aber auch kniffligen Fragen zusammengestellt, bei denen auch der „Lehrerjoker“ schon mal passen musste.

Zu später Stunde gab es neben Small Talk und Matratzenhorchdienst auch noch eine kleine Geburtstags-party, bevor am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder Seminare auf dem Programm standen, so dass jeder Coach am Ende ein Fachseminar, Rhetorik und Lernsituationstraining absolviert hatte. Erstmalig wird in diesem Schuljahr die Grundausbildung durch Aufbaukurse ergänzt, von denen jeder Coach mindestens zwei belegen soll.

In der Abschlussrunde vor dem Mittageessen war schnell klar: Es war mordsmäßig anstrengend, aber auch sehr hilfreich und wir können uns viele Ideen und Materialien für unsere künftige Nachhilfe mitnehmen. Künftige ? Nein, nicht ganz! 1/3 der neuen Coaches waren schon VOR der Ausbildung im Einsatz und brennen jetzt darauf, ihr neuerworbenes Wissen in der nächsten Nachhilfestunde anzuwenden.

Monika Dauth