Ein Mockel auf Stellensuche

[2020-08-27 WEIJ] Mockel? Nun, das ist eine Mischung aus Mops und Dackel, eben ein Mockel.  So wie mein  Anton! Der ist gerade süße sechs Monate alt. Als ich ihn zum ersten Mal sah, kam mir spontan die Idee,  ihn als therapeutischen und pädagogischen Begleithund (kurz: Schulhund) ausbilden zu lassen. Gesagt, getan! Anton und ich freuen uns jetzt auf seine in Kürze startende   Lehrzeit.  Wie kann man aber einen Hund  nach den acht Monaten  Hundestudium als Schulhund einsetzen?

Nun, als  „Stressfresser“, Motivator, Türöffner, Selbstbewusstseinscoach, Respektvermittler, Konzentrationstrainer,  Integrationshelfer und Lehrassistent.  Da gibt es zahlreiche Konzepte an vielen Schulen! Um das Ganze vorab dann doch mal zu testen, hat mich Anton einen Tag lang in meinem Unterricht in Mathematik und Biologie begleitet:

Die SchülerInnen sind von Antons Anwesenheit hellauf begeistert! Etwa Kenneth, 8. Jg.: „Unsere Klasse ist sooo leise, weil alle wissen, dass der Hund auch ein bisschen lauter hört als wir. Der ist immer da und ich finde, da konzentriert man sich auch mehr.“ Mina   meint,  wenn Anton  immer anwesend wäre, würde er sich besonders auf den Unterricht freuen. Und auch Antonia findet das Lernen  entspannter, wenn Anton unter ihrem Tisch herumläuft. Doch auch die angehenden AbiturientInnen der Q2 freuen sich über Anton. Ihnen vermittelt  der Hund ähnlich  Positives.  „Ja, der kann öfter mitkommen“.  „Ist eine schöne Abwechslung.“  „Ist der süüüß und braaav!“

Eine Mittagspause der anderen Art verbringen später dann auch einige Schüler der 5. Klassen. Große Aufregung macht sich am Hengsberg breit, als wir dort zur OA erscheinen. Viele Hände wollen Anton streicheln und der freut sich mächtig über all  die kleinen Aufmerksamkeiten. So bleibt er selbst im dichtesten Gedränge  cool,  legt sich voller Wonne auf den Rücken und lässt sich genießerisch den Bauch streicheln. Kurzum –  Anton fühlt sich mockelwohl in der GEE!

Die kennt er ja auch schon von einigen Tagen aus der Corona-Phase vor den Sommerferien, denn bereits mit 12 Wochen  ist er  ein paar Mal zu Gast gewesen und hat die Schule im kleinen Betrieb ausgiebig kennenlernen können und somit ist der Umstieg auf den „großen Betrieb“ für ihn kein wirkliches Problem.

Schon da fällt mir etwas Erstaunliches auf: die Schüler räumen freiwillig und unaufgefordert den Müll im Klassenraum weg. Damit  der Hund ja nicht noch Herumliegendes frisst oder sonst zu Schaden kommt! Eifrig werden Tic-Tacs, Reißzwecken und Papiere aufgehoben und fachgerecht entsorgt. Selbst als Anton zur Freude aller seine Wasserschüssel umwirft, wird mit vollem Einsatz der Boden gereinigt.

Nur ein großes Problem  hat der kleine Anton doch! Er macht sich Gedanken, ob er wohl nach seiner Ausbildung eine Tätigkeit an der GEE finden kann. Dort würde er nämlich ganz besonders gerne als Schulhund arbeiten!

Mal sehen, ob das nicht klappen könnte!

Jenny Weiß