Wenn Lehrer lernen

Großer Studientag zur Inklusiven Beschulung an der GEE

[2022-09-20 JÜNG] „Es tut gut, sich die ganze Dimension der Inklusion in all ihren Zusammenhängen vor Augen zu führen.“ Einige Umstehende stimmen der jungen Referendarin in der Mittagspause bei Pizza und Limo am Stehtisch im Aulafoyer lebhaft zu: etliches sei jetzt doch transparenter, viele Tipps und neue Herangehensweisen in den elf Workshops vermittelt worden. Sonja Eggers, für die Inklusion an der GEE federführendes Mitglied der Schulleitung, hat diesen Studientag bereits vor geraumer Zeit angedacht.
Doch pandemiebedingt haben wir es erst jetzt gewagt, alle am inklusiven Lehrprozess beteiligten Berufsgruppen gemeinsam in die Aula und danach in elf verschiedene Workshops einzuladen: die FachlehrerInnen, die Sonderpädagogen, die Schulsozialpädagogen, das Inklusionshelferteam, die MPT-Fachkräfte – und natürlich fünf externe ReferentInnen.

Im Eingangsreferat „Multiprofessionelle Kooperation“ verweist denn auch Prof. Dr. Daniel Mays (Uni Siegen) auf die enorme Bedeutung des effektiven Zusammenwirkens aller am inklusiven Erziehungs- und Unterrichtsprozess Beteiligten hin. Er verschweigt dabei nicht die hohe Komplexität dieser Aufgabe insbesondere für ein Lehrerkollegium. LehrerInnen seien ohnehin in den vielfältigsten Rollen im Schulalltag unterwegs und die Inklusion – bei aller Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit – sei ein weiteres großes Arbeitsfeld. Zudem wären oftmals die unabdingbaren äußeren Rahmenbedingungen (reduzierte Klassengrößen, ausgebildete SonderpädagogInnen usw.) an vielen Schulen nur teilweise sichergestellt.
Aber, so Prof. Mays, gemäß einer großangelegten Studie der OECD von 2018 seien die beiden wichtigsten Bedingungsfaktoren für erfolgreiche Anpassung von SchülerInnen eine hinreichend heterogene Schülerschaft und ein gutes Schulklima. Dies bestätigt uns natürlich sehr in unserem Wirken, denn gelebte Vielfalt und wertschätzendes Schulklima gehören quasi seit Bestehen der GEE zum unverrückbaren Fundament unseres Schulprogramms und sind Richtschnur unseres tagtäglichen Handelns.

In den anschließenden Workshops (etwa zur Systemischen Beratung, dem Umgang mit herausforderndem Schülerverhalten, der Schulverweigerung, der externen Schulberatung und natürlich vor allem zum Fachunterricht mit zieldifferenten Kindern in den diversen Fächern u.v.m.) gibt es reichlich Gelegenheit zum interkollegialen und interdisziplinären Fachaustausch.
Dementsprechend zufrieden mit dem Tag zeigen sich denn auch in der gemeinsamen Abschlussrunde alle Beteiligten und vereinbaren, eine Reihe von Themenschwerpunkten in der kommenden Zeit in Kleingruppen vertieft zu erörtern. Insgesamt eine runde Sache!
Vielen Dank an das Planungsteam um Sonja Eggers und Kati Reuber!