“HAUBERG? – HAUT MAN DA AUF EINEN BERG?”

clip_image002

[2016-04-07 DORW] „Sägen! Sägen! Sägen!“ erschallte es am Donnerstag im Rudersdorfer Hauberg, als sich die Schüler der Klasse 5B und mittags der 5C beim Zersägen eines Baumstammes mit einer Trummsäge gegenseitig anfeuerten. Die Klassenzimmer blieben an diesem Tag leer, denn die Schüler erforschten den Siegerländer Hauberg. Voller Aufregung kam zunächst die 5B frühmorgens am Birkenhof in Wilgersdorf an. Dort warteten auf sie bereits bereits eine nette Journalistin der Siegener Zeitung (s. SZ-Bericht vom 9.4.16) und vor allem ein freundliches Kamerateam des WDR. Und bereits am selben Abend konnte man die fleißige Haubergsklasse in der Lokalzeit in einem ausführlichen Bericht beobachten! (s. Mediathek der WDR-Lokalzeit Siegen)

„Hauberg? – Hauen da die Lehrer auf einen Berg, weil sie sich von uns abreagieren müssen?“, fragte eine Schülerin scherzhaft Tobias Dorweiler, den gewissenhaften Organisator des Tages. Diese Frage konnte er natürlich mit gutem Gewissen (zu 99%) verneinen! Was es aber genau mit dieser lokalen Form der nachhaltigen Waldwirtschaft namens Hauberg auf sich hat, sollten die Schüler an diesem Tag nicht nur auf dem Papier erfahren.

clip_image004Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durften sie auch schon selbst mit anpacken: ihre erste Aufgabe war es einen gerade von Tobias Dorweiler frisch gefällten Baumstamm mit einer fast 100 Jahre alten Trummsäge zu zersägen. Schnell merkten sie, dass jeder Zentimeter viel Kraft benötigt, aber dass man durch stetigen Wechsel der Sägenden trotzdem immer weiter kommt. So wurde allen schnell bewusst, dass im Wald genau wie in der Klasse nur gutes Teamwork zu erfolgreichen Ergebnissen führt. clip_image006Das galt auch, als es anschließend darum ging, den zersägten Baum schnellstmöglich aufzustapeln. Denn manche Stücke waren so schwer, dass sie nur gemeinsam getragen werden konnten. Die Schüler konnten sich allmählich ein handfestes Bild von dem heutigen Grundgedanken des Haubergs – der Brennholzerzeugung – machen.

Welche weiteren Geheimnisse der Hauberg und der Wald noch verbergen, wurde von den Schülern in einem zweiten Teil erforscht. An verschiedenen Stationen bestimmten sie Baumarten, unterschieden Lebewesen, die sich im Boden oder in den Wurzeln aufhielten, banden eigenhändig kleine Besen aus Birkenreißern und einiges mehr.

Am Ende des aufregenden Tages konnten alle stolz von sich behaupten, dass sie kleine Experten in Sachen Hauberg sind. Sie haben erfahren wie anstrengend die Arbeit in der Waldwirtschaft ist, kennen sich mit den Erzeugnissen aus und wissen, dass gerade nur so viel Holz geerntet werden darf, wie in 20-30 Jahren nachwachsen kann. Dies garantiert dann nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine ökologische Nachhaltigkeit der Waldnutzung. Solche und weitere Aspekte machen dieses Siegerländer Kulturerbe zu einem ergiebigen außerschulischen Lernort, der Fächer wie Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften für die Schüler hautnah erlebbar macht.